515 begeisterte kleine Forscherinnen und Forscher von den Vorschulklassen bis zum Jahrgang vier hatten wir in unserer ersten Projektwoche zum „Forschenden Lernen“. Das „Forschende Lernen“, welches zur Begabtenförderung gehört, ist eine Lernform, bei der die kleinen Forscherinnen und Forscher selbständig eine für sie relevante Fragestellung oder Hypothese entwickeln, Antworten im Internet/ in Büchern suchen oder Expertinnen/ Experten befragen, einen Vortrag, ein Plakat, eine Zeichnung, Modell erstellen und ihr Forschungsergebnis präsentieren.
Einige Kinder unserer Schule haben dies bereits beim FreiDay oder in Forscherprojekten gelernt. Für alle anderen war diese besondere Form des individualisierten und eigenständigen Lernens von selbst gewählten Themen neu und natürlich besonders spannend.

Das Projektwochenthema unserer Vorschulklassen war „Wald“. 
Es wurde im Vorfelde eine von der Loki-Schmidt-Stiftung gespendete „Saalweide“ auf dem Schulgelände gepflanzt. Eine Saalweide ist besonders insektenfreundlich und wird von vielen einheimischen Tierarten besucht.
Es gab einen Ausflug zum Thema „Wald und Bäume“ ins Naturschutzgebiet. Besonders spannend fanden die Kinder, Krabbeltiere zu suchen und diese zu untersuchen. In einem weiteren Ausflug ging es mit einer Naturpädagogin in den Wald Weelbrook.
Die Vorschulkinder haben sich beim Thema „Wald“ vor allem für die Waldtiere interessiert und haben sich begeistert Forscherfragen überlegt. Unter anderem haben sie folgende spannende Forscherfragen gefunden, zu denen sie nach Antworten geforscht haben:
Welche Tiere leben im Wald? Woraus besteht Moos? Warum heult der Wolf? Merken Pflanzen, dass sich das Wetter ändert? Warum fallen Bäume um?
Die Kinder waren begeistert von dieser besonderen Forscherwoche und möchten in den nächsten Wochen noch weiter an ihren spannenden Fragen arbeiten.

Der Jahrgang 1 hat zu dem Thema „Tiere und Pflanzen auf dem Schulhof“ geforscht. Schwerpunkt waren die Insekten. Die Kinder haben mit Becherlupen viele verschiedene Insekten gefangen und untersucht, dabei sind eine ganze Reihe toller Forscherfragen entstanden. Die Fragen haben die Kinder mit Hilfe der neuen iPads beantwortet (da kann man sich Texte nämlich vorlesen lassen). Es gab aber auch jede Menge Bücher über Insekten im Klassenraum. Bei einem Ausflug zum Höltigbaum bzw. zum Gut Karlshöhe gab es für die Kinder viele neue Kontakte mit Tieren und Pflanzen auf der Blumenwiese und im Wald.
In Kleingruppen forschten die Kinder zur Frage „Woher kommt der Schmetterling?“  und erstellten dazu ein kleines Plakat. Durch Filme und Bücher wurden die Kinder darauf aufmerksam, wie Menschen den Insekten helfen können. Begeistert haben die Kinder Wildblumen im Schulgarten gesät.
Als Forschungsergebnisse entstanden zum Beispiel Zeichnungen, kleine Texte, Plakate und sogar ein tolles eBook.

Unser 2. Jahrgang hat zum Thema „Bauen und Konstruieren“ geforscht. Drei Klassen haben sich hierfür den Schwerpunkt „Brücken“ ausgewählt und eine Klasse das Thema „Schiffe“. Beim Thema Schiffe fanden die Kinder besonders die Fragestellung spannend, wie ein Schiff gebaut sein muss, damit es nicht sinkt.
Die Klassen haben eine interessante „Brückentour“ rund ums Rathaus gemacht, da es hier besonders viele Fleete gibt. Sogar eine Architektin war als Expertin in den Klassen zu Besuch. Die Kinder haben der Dame begeistert ihre vielen Fragen gestellt.
Die Kinder hatten sehr viele spannende Forscherfragen, unter anderem diese: Warum haben Brücken verschiedene Formen? Haben Brücken einen Fluch? Wieviele Brücken gibt es in Hamburg?
Als spannendste Frage kristallisierte sich für die Kinder diese Forscherfrage heraus: „Was macht eine Brücke stabil?“
Zu dieser Problematik wurde geforscht, indem sie ganz unterschiedliche Brückentypen mit unterschiedlichsten Materialien gebaut haben. Die Kinder haben sich darüber ausgetauscht, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Brücke das Gewicht hält. Es sind großartige Brücken entstanden, die in Gruppen- oder Einzelforschertätigkeit mit Styropor, Pappe, Papprollen, Zahnstochern, Band, Netzen, und Eisstäbchen gebaut worden sind.
Die Kinder hatten sehr viel Spaß in dieser handlungsorientierten Projektwoche und sehr viel gelernt.

Beim Jahrgang 3 ging es in der Projektwoche zum „Forschenden Lernen“ um das bedeutsame Thema „Wetter und Klima“.
Am zweiten Projektwochentag gab es einen spannenden Ausflug ins Klimahaus Bremerhaven.
Die Kinder haben sich besonders für Fragen rund um den Klimawandel, den Treibhauseffekt, die Erderwärmung und Naturkatastrophen interessiert und wie das Klima in einigen hundert Jahren wird.
Einige faszinierende Forscherfragen waren zum Beispiel:
Woher kommt das Wasser? Wie wurde die Ozonschicht entdeckt? Wie schützt Sonnencreme? Wie entsteht ein Tsunami? Wie wird das Klima in Deutschland 2050? Wie verändern Vulkanausbrüche das Klima? Wie entstehen Wolken? Wieso heißt der Regenwald denn Regenwald? Welche Informationen brauche ich für einen Wetterbericht?
Als Forschungsergebnisse sind unter anderem Plakate, Bilder, tolle Bilder mit Texten auf dem PC entstanden oder ein großartiges Vulkanmodell. Es gab sogar auch selbsterstellte Filme zur Erklärung Wetterphänomene (Film 3b, Film 3c). 

IMG_2159

Im Jahrgang 4 ging es um den Themenbereich „Mobilität in Hamburg/ HVV“.
Die Kinder, die sich schon mit dem „Forschenden Lernen“ auskannten, haben nach dem Brainstorming sogleich mit Feuereifer selbständig losgelegt. Für die Schülerinnen und Schüler, für die dieses noch neu war, wurde zuerst der Forschungskreislauf besprochen und dann wurde begonnen, sich selbstgewählte Fragen zum Oberthema zu überlegen und im Internet und in Büchern zu recherchieren. Die Kinder haben sich zum wichtigen Themenbereich „HVV“ darüber Gedanken gemacht, wie man zum Beispiel am schnellsten von Rahlstedt an die Alster fahren kann?
Die Kinder einer vierten Klasse hat besonders der Themenbereich „Zukunftsmobilität in Hamburg“ (Roboter, Drohnen, E-Autos, Flugtaxis, Hyperloops, fahrerlose Züge) interessiert.
Es gab unter anderem folgende Forscherfragen:
Wie könnte man in Hamburg die Luftqualität verbessern? Wie können wir in der Zukunft schneller und effizienter von einem Ort zum anderen gelangen? Wie könnten Schulen in einer umweltfreundlichen Stadt der Zukunft dazu beitragen, die Umwelt zu schützen? Können Hyperloops eine Lösung gegen den Stau in Hamburg sein?
Es wurden Plakate angefertigt, eine Powerpoint erstellt mit Expertenrunde der Zukunftsforscher und Forscherinterviews gehalten.
Alle waren begeistert von dieser besonderen Woche.

Als Highlight gab es ganz besonderen Besuch von einem Filmteam, welches für die Universitäts-Online-Plattform einen Film zum „Forschenden Lernen“ im Bereich Begabtenförderung an unserer Schule gedreht hat. Zwei Klassen wurden besucht, Kinder und eine Kollegin interviewt, um die gesamte Bandbreite zu zeigen, wie viel Freude und Begeisterung diese Lernform hervorruft.
Das Filmteam war tief beeindruckt von den Forschungsideen, Ergebnissen und der Begeisterung unserer Schülerinnen und Schüler am „Forschenden Lernen“ und natürlich von unseren Räumlichkeiten und unserem wunderschönen grünen Schulgelände.
Sobald der Film fertig gestellt ist, wird er auf unserer Schulhomepage zu finden sein.

Für die Kolleginnen und Kollegen war besonders interessant, ihre Schülerinnen und Schüler als „kleine Forscher“ kennen zu lernen. Beeindruckt haben sie mir für diesen Bericht die Fragen und tollen Ergebnisse zukommen lassen, damit dieser Artikel unsere gesamten Jahrgänge abbildet. Das freut mich sehr!

Wir sind sehr stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler, die sich in dieser Forscher-Woche ganz intensiv anhand ihrer selbstgewählten Fragen, eigenständig (oder mit Unterstützung) zu einem Themenkomplex beschäftigt haben, dabei mehr über ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten gelernt haben und als Abschluss ihre Forschungsergebnisse präsentiert haben.

Maresa v. Heyden (Begabtenkoordinatorin)