Zum ersten Mal sind wir in der Hamburger Kunsthalle.

Wir waren sehr aufgeregt, was uns wohl erwarten wird. Wir wussten, dass unser Thema „Spürnasen betrachten und empfinden“ heißt – „betrachten“, das kennen wir aus dem Kunstunterricht in der Schule – aber Bilder „empfinden“, wie soll denn das gehen?

Zu Beginn der Führung haben wir das riesige Treppenhaus mit unserem Treppenhaus in der Schule verglichen. Wir haben viele Unterschiede entdeckt. Dieses, extra für die Kunst gebaute Haus, ist viel prunkvoller als unsere Schule, mit riesigen Gemälden, Flügeltüren aus Holz und Statuen versehen. Das älteste Kunstwerk ist fast 700 Jahre alt.
Das erste Bild, welches wir betrachtet haben, war von Max Beckmann und ist schon 115 Jahre alt. Er hat ein Meer gemalt mit Wellen, Steg, Boot, ganz wenig Horizont und die Farbe so dick aufgetragen, wie Zahnpasta. „Ja, wirklich“, bemerkten wir beim ganz genauen Hinschauen.
Wir haben begeistert jedes winzige Detail im Bild erkannt, die Pinselbewegungen nachvollzogen, die Pinseldicke und genauestens aber wirklich alle im Bild vorkommenden Farben benannt.
Nun sollten wir uns vorstellen, was wir hören würden, wenn wir an dieser Wasserkante stehen würden. Eine spannende Frage, die wir mit „Wellen rauschen“, „pfeifender Wind“, „Möwengeschrei“ und „tutendem Boot“ beantwortete haben. Das Bild wurde für uns richtig lebendig.
Im nächsten Raum waren wir nicht mehr im Impressionismus, sondern in der Barockzeit, die im 17. Jahrhundert lag. Auf dem Bild, war ein Tisch zu sehen, mit Essen, Krügen und mit Blattgold verzierten Tellern und Bechern. Bei diesem Bild haben wir überlegt, wie die Dinge, die wir sehen können, wohl riechen könnten.
Da ein paar Krüge umgeworfen waren, haben wir nachgedacht, was auf dem Bild wohl passiert sein könnte, als die reichen Kaufleute gegessen haben. Das Bild war so genau gemalt, wie ein Foto, fast so als hätte der Maler Willem Heda beim Zeichnen neben dem Tisch gesessen.
Nun kam unser Lieblingsbild, die spielenden „Hülsebeckschen Kinder“ aus Eimsbüttel von Philipp Runge.
Das Bild hat uns am meisten Spaß gemacht, weil wir es nachgestellt haben und mit unterschiedlichen Geruchsdöschen überlegt haben, ob der Geruch wohl zum Bildinhalt passt oder nicht.

Plötzlich waren diese Kunstwerke für uns so unglaublich lebendig geworden.
Wir wären so gerne noch länger geblieben und hätten die anderen Räume angeschaut und die ganz unterschiedlichen Bilder als „Spürnasen“ erforscht.
In der letzten Stunde durften wir „unsere eigenen Schätze“ malen. Für viele von uns war der größte „Schatz“ unsere Familien, unsere Kuscheltiere, Spielsachen, Haustiere und Hobbies.
Für uns war das heute ein Ausflug in eine ganz andere Welt, in eine Bilderwelt, die wir aus unserem Leben nicht kennen.

„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele hat der Maler Pablo Picasso einmal gesagt und damit, finden wir, hat er wirklich recht!

Eure Klasse 3c und Frau von Heyden